Die Legende vom Feuerreiter
„In dem Dorfe Lossow gab es vor langen, langen Jahren einen Mann, der die Gabe hatte, bei Ausbruch einer Feuersbrunst, diese zu löschen. An einem Sonntagnachmittag brach in dem bei Lossow gelegenen Dorf Tzschetzschnow ein großes Schadenfeuer aus. Obwohl viele Spritzen zur Stelle waren und Menschenhände alles Mögliche taten, das Feuer zu löschen, griff es doch immer weiter um sich. Eine unheimliche Macht schien das Feuer zu treiben. Das halbe Dorf war schon niedergebrannt. Verzweifelt standen die Menschen und rangen die Hände.
Da nahte vom Dorfe Lossow jener Feuerreiter auf seinem Pferde. Er ritt dreimal um das Feuer herum und sprach dazu eine Gebetsformel. Alsbald legte sich die Gewalt des Feuers, und es wähnte nicht lange, so war es erloschen. Bis auf den heutigen Tag erinnern sich noch die alten Leute in Tzschetzschnow dieser Sage.“
(Nach: „Heilige Ostmark 1925“)
Dieses Zitat ist ein Fundstück aus dem Internet. Es beschreibt eine ähnliche Geschichte wie sie sich auch im Dorf Ebersroda abgespielt haben soll.
Anno 1845 trug es sich zu, dass in der Scheune, des heutigen Anwesens Dorfstraße 24, zwei Jungen mit Schwarzpulver spielten. Zu jener Zeit waren alle Dächer noch mit Stroh gedeckt. Wie gesagt spielten die Knaben mit Schwarzpulver, und es entzündete sich. Die Kinder konnten den Brand nicht löschen.
Da Ebersroda, was damals noch Ewerschrude geschrieben wurde, ein Runddorf ist und die Scheunen den zweiten Wehrring bildeten, war klar, dass das Feuer auf die umliegenden Scheunen übersprang. Alle Bürger versuchten zu löschen, aber die Feuersbrunst fraß sich weiter und weiter. Bis nach Leipzig konnte man das Feuer sehen. Das ganze Dorf drohte zu verbrennen.
Als das Feuer schon beim Anwesen mit der heutigen Hausnummer 35 war, kam ein junger Reiter ins Dorf geritten. Er trieb sein feuriges Ross an, und ritt immer wieder im Wechsel durch den Oberteich und das Flammenmeer. Danach stürmte er aus dem Ort und ward nie mehr gesehen. Zur Erinnerung an den Brand und den Wiederaufbau seines Hofes hat der damalige Besitzer des Anwesens in der Dorfstraße 26 eine Gedenktafel an seiner Hofmauer angebracht.